Ein neuer Waldschädling greift die Eichenwälder an
Die Eiche gilt als besonders widerstandsfähig, robust, massiv und langlebig. Und in Zeiten des Klimawandels ist sie eine Hoffnungsträgerin bei der Wiederaufforstung des Waldes, da ihr Hitze und Dürre deutlich weniger anhaben können als anderen Baumarten. Doch nun haben diese robusten Bäume einen Feind, der eigentlich schon lange im Wald heimisch ist und bisher nicht als Schädling aufgetreten ist. Es handelt sich um den Eichenprachtkäfer.
Der Zweifleckige Eichenprachtkäfer ist nur rund einen Zentimeter groß, schimmert metallisch grün-blau und hat kleine weiße Punkte. Er legt seine Larven in die Rinde am Stamm von Eichen. Nach etwa 10 bis 14 Tagen schlüpfen die Larven und fressen sich unter der Rinde satt. Dies tun sie gerne schräg zur Maserung, wobei sie eine Art Zickzackform hinterlassen, die von außen häufig kaum erkennbar ist. Darum sind sie schwer zu entdecken.
Gesunde Bäume können die Schädlinge abwehren, aber Bäume die bereits geschwächt sind oder an ungünstigen Stellen stehen, haben es eher schwer. Ein stärkerer Befall führt in jedem Fall dazu, dass der Baum auf lange Sicht absterben wird. Die Käfer ernähren sich vom Stamm unter der Rinde und zerstören dabei die Nährstoffleitbahnen des Baumes, so dass seine Versorgung nicht mehr gewährleistet ist und er langsam abstirbt.
Die Eichen sind durch eine Langzeitauswirkung der Dürrejahre ab 2018 insgesamt geschwächt und somit natürlich deutlich anfälliger. Die Abwehrmechanismen der Eichen sind durch den Wassermangel sehr eingeschränkt und dies führt dazu, dass die Käfer den Widerstand der Eiche überwinden können.
Um eine Ausbreitung des Käfers zu unterbinden, überprüfen derzeit die Forstämter ihre Waldbestände und fällen als einzig wirksame Maßnahme die betroffenen Eichen, um zu verhindern, dass sich aus den in den Bäumen abgelegten Larven sich im nächsten Frühjahr zahlreiche weitere Käfer schlüpfen und weitere Bäume befallen. Aktuell gibt es leider kein naturverträgliches Mittel zur Vernichtung des Käfers.