Umrüstung der Sirenen – Bevölkerungswarnung in Solms

Die letzten bundesweiten Warntage haben gezeigt, dass die Sirenensignale der Stadt Solms zwar nahezu alle Bürger der Stadt erreichen, jedoch können sie das Signal „Bevölkerungswarnung“ nicht abspielen. Zudem sind die vorhandenen Motorsirenen stark überaltert und in der jetzigen Form nicht kompatibel mit der Steuerung für den Tetra Digitalfunk, der in Hessen als erstes Bundesland, eingeführt wurde. Auch hat sich das Stadtgebiet seit dem Bau der Sirenen deutlich verändert. Durch die Errichtung von neuen Gewerbe- und Baugebieten müssen die Standorte der Sirenenanlagen teilweise umgestaltet werden, um die Bevölkerung von Solms flächendeckend zu warnen und die Feuerwehren zu alarmieren. Denn in Solms werden alle Einsatzkräfte, neben dem digitalen Funkmeldeempfänger, auch durch den Sirenenwarnton alarmiert. Somit haben Sirenen als Warnmittel der Bevölkerung nach wie vor einen sehr hohen Stellenwert und sind aufgrund ihres Weckeffekts und des Umstandes, dass sie nicht wie beispielsweise eine Warnapp weggelegt oder abgeschaltet werden können, das wichtigste Medium zur Warnung.

Daher hat sich der Magistrat der Stadt Solms, in Zusammenarbeit mit der beauftragten Sirenenfachfirma dazu entschlossen, die Standorte optimal anzupassen und in dem Zug die Sirenenanlagen generell zu modernisieren. Durch den neuen digitalen Sirenentyp können zukünftig die Schallabdeckungen weiter verbessert und zudem auch zusätzliche Warnoptionen ermöglicht werden. Die erste Sirenenanlage dieser Art wurde bereits im letzten Jahr im Gewerbegebiet „Mittelbiel“ errichtet.

Mit einem speziell für Solms erstellten Beschallungsplan kann die kartographische Schallausbreitung dargestellt und der mögliche Schallkreis des Sirenensignals simuliert werden. Unbeachtet im Beschallungsplan ist jedoch die örtliche Gegebenheit in der Umgebung des Standortes. Die Sirenensignale in Solms können, da keine Hochhäuser oder steil ansteigende Gebirge den Schall beeinträchtigen, deutlich über den eingezeichneten, angenommenen Schallkreis hinaus reichen. Eine Komplettbeschallung von Solms ist somit das Ergebnis der Modernisierung.

Durch den deutlich größeren Schallbereich und der neuen Technik der Elektrosirenen, wird in fast allen Stadtteilen zukünftig nur noch eine Sirene zur Warnung der Bevölkerung benötigt. So kann z.B. die Sirenendachanlage auf der Kinderkrippe im Stadtteil Albshausen, die Mastanlage in der Ringstraße im Stadtteil Niederbiel und die Dachanlage auf einem Gebäude in der Oberndorfer Hütte im Stadtteil Oberndorf komplett eingespart werden.

Die alten Sirenenanlagen in den Stadtteilen Albshausen (Dachanlage Kinderkrippe), Burgsolms (Dachanlage Kegelbahnstraße) und Bergstraße/Sudetenstraße (Mastanlage), Niederbiel (Mastanlage Ringstraße), Oberbiel (Dachanlage Grundschule) und Oberndorf (Dachanlagen Oberndorfer Hütte und Braunfelser Straße 32) können mit Inbetriebnahme der neuen Anlagen stillgelegt und abgebaut werden.

Noch ein Novum bieten die neuen Sirenenanlagen unseren Bürgern, es wird nicht nur möglich sein Warntonfolgen abzuspielen, sondern auch automatisierte oder live eingesprochene Durchsagen wiederzugeben. Dies steigert die Durchschlagskraft im Punkto Bevölkerungswarnung noch einmal beträchtlich.

Wie wichtig eine schnelle und umfassende Bevölkerungswarnung abseits der bekannten Handyapps ist, zeigen nicht nur Beispiele der verheerenden Flutkatastrophen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, sondern auch Beispiele aus Solms. So haben schon mehrfach Anwohner berichtet, erst durch die Sirenen wach und auf die unmittelbare Gefahr aufmerksam geworden zu sein.

Die Stadt Solms stellt sich mit einer umfassenden Sanierung des Sirenennetzes also sehr gut auf, um zukünftig alle Bürger noch besser und im Ernstfall effizient warnen zu können.

Folgende Standorte (z.T. neu) wurden für eine effektive Sirenenwarnung in Solms festgelegt:

Bedeutung der eingezeichneten Schallkreise:  weiß: Bestand, lila: neu geplante Sirenen,  gelb: bereits gebaute neue Sirene.