Mahnwache an den Stolpersteinen
Am Freitag, den 8. November 2024 fand wie auch in den letzten Jahren die Mahnwache an den Stolpersteinen in der Solmsbachstraße in Burgsolms statt. Das Programm für diese Veranstaltung wurde wieder aktiv vom Jahrgang 10 der Gesamtschule Solms mitgestaltet.
Die Feierstunde soll an das Grauen des Holocaust erinnern, bei dem allein eineinhalb Millionen Kinder ermordet wurden, wie Geschichts-Lehrer Roger Haberditzl später ausführte. Sie soll aber auch aufrütteln, damit sich die Geschichte nicht wiederholt.
Dies betonte auch Bürgermeister Frank Inderthal in seiner Ansprache. Er erzählte von den beiden Familien Juda und Roos, die damals in der Solmsbachstraße 14 gelebt haben, und bis auf Emil Roos, dem die Flucht gelang, ermordet wurden. Ludwig und Max Juda waren damals 13 und 15 Jahre alt, ähnlich dem Alter der anwesenden Schülerinnen und Schüler.
Musikalisch begleitet wurde die Feierstunde von Heidi Deeken-Schiller und Johannes Schiller mit Gesang und Gitarre sowie von der Musiklehrerin Romana Sehr und der Schülerin Naemi Morlang mit der Geige.
Die Schülerinnen der Geschichts-AG von Roger Haberditzl und David Schüßler (Mariella Göbel, Anna-Sophie Grünhagen, Sonja Lehle, Paulina Faust, Leoni Weiß, Lilly Morlang, Anna Keller, Hannah Schäfer und Madleine Knoll) vermittelten mittels einer szenischen Lesung aus Tagebüchern von jüdischen Kindern und Jugendlichen einen Eindruck aus dem Leben während des Holocaust.
Während der Lesung wurden die neuen Stolpersteine von weiteren Zehntklässlern geputzt und für jeden Bewohner eine weiße Rose abgelegt und eine Kerze entzündet.
Der evangelische Pfarrer Michael Perko und der katholische Pfarrer Peter Kovalcin richteten ebenfalls eindringliche Worte an die Jugendlichen aus der Vergangenheit zu lernen und diese Erkenntnisse wachsam und verantwortungsvoll einzusetzen.