Burgsolms
Burgsolms
ist der größte Solmser Stadtteil. Geschäfte des täglichen Bedarfs, eine Kindertagesstätte, zwei Gruppen der Waldkindertagesstätte Solms und eine Grundschule sowie eine Gesamtschule befinden sich vor Ort.
Über die B49 Gießen-Limburg gelangen Sie zügig in die Städte Weilburg sowie Wetzlar und erreichen die Autobahnen in Richtung Dortmund und Frankfurt.
Eine Anbindung an den ÖPNV ist gegeben und die Lahntalbahn hält am Burgsolmser Bahnhof und verbindet die Städte Koblenz und Gießen.
Ein Kunstrasenplatz, ein Stadion, Sport- und Freizeithallen, eine Multifunktionssportanlage, Tennisplätze, das Frei- und Hallenbad „Solmser Land“, ein Tretbecken, eine Feuerwehr, das Jugendzentrum, mehrere Spielplätze, zwei Zeit-Steine des Geopunktes „STEIN-STARKES ERLEBNIS SOLMS“ und das aktive Vereinsleben in Burgsolms laden zur Freizeitgestaltung ein.
Geschichtliches
Die ältesten Funde lassen darauf schließen, dass das Gebiet des heutigen Burgsolms bereits seit der La-Tène-Zeit besiedelt war.
Für das Jahr 788 wird im Lorscher Codex die Schenkung einer Kirche am Flusse Sulmissa, dem heutigen Solmsbach, erwähnt. Um die Frage, ob nun Burgsolms oder der benachbarte Ort Oberndorf, in urkundlichen Quellen auch Obersolms genannt, der älteste Solmser Stadtteil ist, besteht auch heute noch ein die beiden Orte trennender Streit, obwohl sie bereits fest zusammengewachsen sind.
Die Oberndorfer Kirche soll die 788 erwähnte Kirche gewesen sein, da in der urkundlichen Überlieferung die Kirche in Burgsolms stets als Tochterkirche bezeichnet wird. Funde lassen aber eher Burgsolms als den älteren Teil vermuten. Ein Zeichen dafür ist z. B. eine bei Bauarbeiten zum evangelischen Gemeindehaus in den 50er Jahren gefundene Krypta einer karolingischen Kirche sowie eine karolingische Ringwallanlage, dem „Freien Stein“. Erst 1129 tauchen beide Orte in Urkunden getrennt voneinander auf.
Um das Jahr 1100 herum wurde Burgsolms der Sitz der Edlen von Solms. Die Solmser, die seit 1223 den Grafentitel trugen, bauten einen von ihnen bewohnten befestigten Hof zu einer Wasserburg aus, die schließlich zum Namenspatron des Solmser Stadtteils wurde. 1384 wurde die stark befestigte Burg durch den Wetterauer Städtebund auf Betreiben der Reichsstadt Wetzlar belagert. Graf Johann von Solms-Burgsolms floh auf die benachbarte Burg Greifenstein und die Anlage wurde durch den Städtebund zerstört und nicht wieder aufgebaut. Die letzten Reste der Burg, die etwa 14 Meter hohe „Storchenmauer“, wurde 1952–54 auf Grund immer wieder auftretenden Steinschlags abgetragen.
Auch wenn in den 1960er Jahren das Stadtbild des Ortes in einigen Bereichen schwer geschädigt wurde, indem viele Fachwerkhäuser dem Bau einer größeren Straße durch den Ort weichen mussten und zum Teil durch Flachdachbauten ersetzt wurden, ist doch noch einige historische Bausubstanz erhalten geblieben. Insbesondere in der Lindenstraße und angrenzenden Straßen besteht eine denkmalgeschützte Gesamtanlage, die den nordwestlichen Bereich des alten Ortskernes umfasst. Hier findet sich eine ungewöhnlich dichte historische Substanz aus zahlreichen Einzeldenkmälern sowie weiteren bedeutenden Bauten.
Am 1. Juli 1971 schloss sich die eigenständige Gemeinde Burgsolms mit Oberndorf zur neuen Gemeinde Solms zusammen. Diese Gemeinde wurde am 1. Januar 1977 auf Grundlage eines Landesgesetzes mit den Gemeinden Bielhausen und Niederbiel zur neuen Gemeinde Solms zusammengeschlossen. Die Großgemeinde erhielt am 11. April 1978 die Stadtrechte.